Die Stadt Essen plant die Verbindung der Ruhrbahn-Betriebshöfe mit einer Wasserstoff-Pipeline. Weitere Unternehmen können angeschlossen werden.
Zukunftsthema Wasserstoff
Grüner Wasserstoff spielt eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Energieversorgung und der klimaneutralen Ausrichtung des Industrie- und Verkehrssektors. Die Ruhrbahn GmbH hat bereits beschlossen, ihre Busflotten in Essen und Mülheim bis zum Jahr 2033 komplett auf Wasserstoffantrieb umzustellen. Jetzt plant die Stadt Essen, die Essener Betriebshöfe der Ruhrbahn mit einer Wasserstoff-Pipeline zu verbinden, um sie mit grünem Wasserstoff zu versorgen.
Eine erste Machbarkeitsstudie zu einer Wasserstoff-Pipeline auf Essener Stadtgebiet wurde von der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV) im Oktober 2023 erfolgreich abgeschlossen. Die Haupttrasse der Pipeline soll in Nord-Süd-Richtung verlaufen. Neben der Versorgung der Ruhrbahn-Betriebshöfe sollen durch mögliche Anschlussleitungen weitere Industriebetriebe angeschlossen werden, die beabsichtigen, ihre Energieversorgung künftig auf Wasserstoff umzustellen.
Wasserstoff-Versorgung über das H2ercules-Projekt
Der Wasserstoff für die Essener Pipeline soll nach derzeitigem Planungsstand über das H2ercules-Projekt bezogen werden, das Wasserstoff aus dem Norden Deutschlands in den Süden und Westen befördert. H2ercules ist Bestandteil des deutschen Wasserstoff-Kernnetzes, mit dem große Verbrauchs- und Erzeugungsregionen für Wasserstoff in Deutschland angebunden werden sollen. Dieses Kernnetz soll nach aktuellem Planungsstand bis 2032 in Betrieb gehen.
Neben einer Wasserstoff-Versorgung über das H2ercules-Projekt kann eine Einspeisung von Wasserstoff in die Essener Leitung auch durch lokale Essener Erzeugungsanlagen für Wasserstoff erfolgen. Derzeit ist der Bau mehrerer Elektrolyseure auf Essener Stadtgebiet geplant, mit denen grüner Wasserstoff produziert werden soll.
Die Essener Wasserstoff-Pipeline wäre ein Meilenstein für die Dekarbonisierung der Stadt Essen und würde die Ruhrmetropole zu einem Vorreiter bei der Errichtung einer kommunalen Wasserstoff-Infrastruktur machen.
Januar 2024