Mit Satellitendaten für mehr Grün
Start für „Urban Green View“
Wie groß muss eine Grünfläche sein, um ihre kühlende Wirkung zu entfalten? Und welche Büsche, Bäume und Blumen eigenen sich am besten für eine grüne Lunge in der Stadt? Smarte Antworten erhalten Stadtplaner, Architekten, Umweltämter, Landschafts- und Gartenbauer künftig mit Hilfe einer innovativen Datenplattform, die Erdbeobachtungsdaten verschiedener Satelliten aus dem All bündelt.
Dafür untersucht die Stadt Essen aktuell gemeinsam mit den Städten Bochum und Dortmund, wie mit Satellitendaten aus dem All die Stadtbegrünung besser überwacht und geplant werden kann. Ziel ist es, künftig mehr grüne Zonen in den Städten anzulegen, um die zunehmende Überhitzung der Städte in den Sommermonaten zu verringern. Unterstützung erhalten die Kommunen im Ruhrgebiet von Raumfahrtexperten aus Bremen und der Universität Trier, die für die soeben gestartete Studie „Urban Green View“ ihre gebündelte Digitalkompetenz einbringen. Mit den Daten aus dem All wollen die Partner Lösungen für die Erde finden und einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Satellitendaten entscheidend bei der Planung
Dr. Frank Knospe, Leiter des Essener Stadtamtes für Geoinformation, Vermessung und Kataster, freut sich über die Zusammenarbeit und den Austausch mit den Raumfahrtexperten, denn auch für seine Stadt wie für das gesamte Ruhrgebiet sind Satellitendaten von entscheidender Bedeutung bei der Planung. „Die hohe zeitliche Auflösung der Copernicus-Sensoren ermöglicht es uns erstmalig, den ,Organismus‘ Siedlungs- und Landschaftsstruktur zu verstehen. Dadurch können wir die Herausforderungen im Kontext der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf lokaler und regionaler Ebene erfassen, im Trend beobachten und letztlich besser bewältigen“, so Knospe.
Urban Green View
Mit „Urban Green View“ entsteht die Basis für einen innovativen Datenservice anhand von Erdbeobachtungsdaten verschiedener Satelliten, der den Kommunen relevante Entscheidungshilfen bei ihren Planungsfragen bietet.
Förderer und Partner
Das Projekt „Urban Green View“ wird von der Europäischen Raumfahrtagentur (ESA) gefördert. Neben OHB Digital Services als Koordinator des Projekts wird das „Urban Green View“-Konsortium durch die Partner OHB Digital Connect und die Universität Trier ergänzt. Darüber hinaus sind Stakeholder aus dem Ruhrgebiet, vertreten durch die Kommunen Bochum, Dortmund und Essen als relevante Pilotanwender in die Studie eingebunden.
Zudem steuert das Forschungsprojekt „UrbanGreenEye“ weitere Daten zur Bestimmung klimaanpassungsrelevanter Parameter in kommunalen Verwaltungs- und Planungsprozessen bei.
(veröffentlicht am 15.11.2022)